Sexualbegleitung ins Rampenlicht

von Heinz Grabher

TeilnehmerInnen der Veranstaltung. In der Mitte eine Flipchart mit dem Ablauf des Seminars.

Die VISS Vorarlberger Initiative Selbstbestimmter Sexualität hat sich vorgenommen Sexualbegleitung in Vorarlberg aus dem Tabubereich in die Öffentlichkeit zu bringen, über die Chancen dieses Angebotes aufzuklären und die gesetzlichen Rahmenbedingungen abzustecken.  Als Informationsplattform wird eine Homepage aufgebaut. Im September wird ein/e Experte/in aus dem Juristenkreis  versuchen offene Fragen der VISS zu beantworten.

Andreas Guth und Angela Kreil leiteten die Sitzung der Vorarlberger Initiative am 1. Juli in Dornbirn. Ursprünglich war geplant schon zu dieser Sitzung eine/n gesetzliche/n Vertreter/in einzuladen. „Das war vielleicht eine Odyssee“, berichtete Dr. Eberhard Zumtobel, „ich wurde von einer Stelle zur anderen verwiesen, niemand wollte sich zuständig fühlen. Einem Vertreter des Landes wurde sogar von oberster Stelle verboten, in offizieller Funktion zu Reiz zu kommen.“ Offensichtlich ein schwieriges Thema, das mögliche Referenten scheu macht…

Situation in Vorarlberg
Sexualbegleitung gehört in Vorarlberg nicht an die Öffentlichkeit. Das zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten für Sexualbegleitung, die oft mit Prostitution verglichen wird, ist verboten, da dieses Angebot unter den Begriff der „Kuppelei“ fällt. „Prostitution ist nur in Bordellen gestattet und die Gemeinden vergeben keine Gewerbescheine. Es wird ganz wichtig sein, dass wir uns die Interpretationen des Gesetzes genau erklären lassen und Grauzonen aufgreifen“, betont der Sexualberater ISBB Andreas Guth.

Situation in anderen Bundesländern
Es gibt keine einheitliche Regelung in Österreich, jedes Bundesland „kocht sein eigenes Sitten-Süppchen.“ Die InitiatorInnen der VISS werden Kontakt mit der Libida-Sexualbegleitung in Karlsdorf, Steiermark aufnehmen und deren Leitung, Thomas Mossier und Doris Krottmayer einladen.

Die Homepage der VISS soll nun auf- und ausgebaut werden. Dabei soll es zu einer Verlinkung von anderen Institutionen und Personen geben. Auf der Homepage sollen Hinweise auf kommende Veranstaltungen stehen. Geplant sind neben der Veranstaltung im September, größere Veranstaltungen mit Kooperationspartnern in Vorarlberg.

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